Tutorium zu Mathematik B für Informatikstudierende, 2014 (PDF-Version)

In der Zeit vom 29. September bis zum 10. Oktober 2014 montags bis freitags werde ich ein Tutorium/Training zur Vorbereitung auf die Klausur am 13. Oktober durchführen.

Wer mich bei der Vorbereitung und Durchführung unterstützen möchte, melde sich bitte bis zum 17. August per E‑Mail an tdu@informatik.uni-kiel.de bei mir.
Wer am Tutorium teilnehmen möchte, teile mir dies bitte ebenfalls bis zum 17. August mit.

Sobald Uhrzeiten, Treffpunkt und sonstige Voraussetzungen feststehen, werden sie hier bekanntgegeben.

Das Tutorium beginnt täglich um 10 Uhr und geht bis etwa 15 Uhr; es ist eine Stunde Mittagspause eingeplant.

Treffpunkt ist Raum 312 im Mathematischen Seminar.

Bitte bereitet möglichst konkrete Fragen vor und überlegt euch, welche Themen und welche Aufgaben vorrangig behandelt werden sollen.

Insbesondere werden hier kleinere Aufgaben, Fragen, …, erscheinen, die im Tutorium wieder auftauchen — was aber niemanden davon abhalten möge, sie bereits vorher zu bearbeiten.

Es sind einige Lösungen online — Links stehen bei den jeweiligen Aufgaben.

Es gibt außerdem eine Probeklausur, die sich stark an der Klausur des ersten Prüfungszeitraums im Jahr 2013 orientiert, samt einiger zugehöriger Lösungen (pdf, tex, Arbeitsblatt der grafischen Oberfläche wxMaxima des freien Computeralgebrasystems Maxima).

Thure Dührsen


Aufgaben

  1. Seien $n\in\N_{\geqslant1},\, V:=\R^n$ und $\,f\in\mathrm{End}_\R(V)$. Sei $A\in\Mat_n(\R)$ die Darstellungsmatrix von $\ f$ bezüglich der Standardbasis.
    Man zeige: Ist jedes $v\in V\setminus\{0_V\}$ ein Eigenvektor von $A$, so hat $A$ genau einen Eigenwert. Man folgere daraus, dass $\,f$ ein Vielfaches der Identität ist, d.h. dass es $\lambda\in\R$ gibt mit $\,f=\lambda\cdot\mathrm{id}_V$.
  2.  

  3. Kiel und Hamburg liegen genau 100 km voneinander entfernt.

    Die Kieler Studentin Christina Marien hat gerade bei ihrem Kommilitonen Martin Alpers in Hamburg das Telefon klingeln lassen. Das ist das vereinbarte Signal: Sie schwingen sich beide auf ihre Fahrräder und radeln los. Jeder hält sich genau an die vereinbarte Geschwindigkeit: 20 Kilometer pro Stunde. Mit diesem Tempo strampeln sie aufeinander zu.

    Was die beiden nicht wissen: Eine der bekannten Hornissen ist zugleich mit Christina gestartet und fliegt schnurstracks auf Martin zu. Wie jeder weiß, fliegen norddeutsche Hornissen stets mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde. Kaum hat besagte Hornisse Martin erreicht, als sie schon wieder geradewegs auf Christina zufliegt. Dort wiederum wendet sie und fliegt zu Martin, dann wieder zurück zu Christina und so weiter.

    Weder Martin noch Christina interessieren sich auch nur im Geringsten für die Flugleistung der Hornisse. Barbara Langfeld ist da anders. Sie möchte genau wissen, welche Strecke die Hornisse zurückgelegt hat, wenn sich die beiden treffen.


    frei nach: Tom Werneck, Denkspielereien, Heyne, München, 2. Auflage 1979;
    http://www.hornissenschutz.de/hornissendaten.htm
  4.  

    1. Ist die Menge $\{\ f\in\R^{\R} \mid \text{$f$ hat keine Nullstellen}\}$ ein Untervektorraum von $\R^{\R}$?
    2. Ist die Menge $\{\ f\in\R^{\R} \mid \text{Es gibt ein Intervall, auf dem $\ f$ konstant Null ist}\}$ ein Untervektorraum von $\R^{\R}$?
    3. Ist die Menge $\{\ f\in\R^{\R} \mid \text{Die Menge aller $x\in\R$ mit $\ f(x)=0$ ist die Vereinigung zweier nichtleerer offener Intervalle}\}$ ein Untervektorraum von $\R^{\R}$?
    4. Ist die Menge $\{\ f\in\R^{\R} \mid \text{Die Menge aller $x\in\R$ mit $\ f(x)=0$ ist die Vereinigung zweier nichtleerer, offener und disjunkter Intervalle}\}$ ein Untervektorraum von $\R^{\R}$?
    5. Ist die Menge $\{\ f\in\R^{\R} \mid \text{$f$ hat Nullstellen}\}$ ein Untervektorraum von $\R^{\R}$?
    6. Ist die Menge $\{\ f\in\R^{\R} \mid \text{$f$ hat bei $0$ eine Nullstelle}\}$ ein Untervektorraum von $\R^{\R}$?
    7. Sei $n\in\N_{\geqslant1}$, und sei $B\in\Mat_n(\R)$ gegeben.
      Ist die Menge $\{A\in\Mat_n(\R) \mid A\mspace{2mu}B=B\mspace{2mu}A\}$ ein Untervektorraum von $\Mat_n(\R)$?
  5.  

  6. Sei $K$ ein Körper, sei $n\in\N_{\geqslant1}$, und seien $A,\,B\in\Mat_n(K)$ mit $A\mspace{2mu}B=I_n$. Wir wollen zeigen, dass dann automatisch auch $B\mspace{2mu}A=I_n$ gilt.

    Seien $x_1,\ x_2,\,\ldots,\ x_n\in K^n$ so gegeben, dass $(x_1,\ x_2,\, \ldots,\ x_n)$ eine Basis von $K^n$ ist.


    (Man beachte auch die Aufgabe zu den schwachen Gruppenaxiomen!)
  7.  

  8. Man zeige: Je zwei der Ringe $\Q$, $\R$, $\C$ sind nicht isomorph.
  9.  

  10. Sei $n\in\N_{\geqslant1}$, sei $M:=\N_{\leqslant n}\setminus\{0\}$, und sei $A\in\Mat_n(\R)$. Die Matrix $A$ heißt magisches Quadrat, falls es eine reelle Zahl $s$ derart gibt, dass gilt


    Die Zahl $s$ heißt magische Summe. Die Zahl $n$ heißt die Ordnung von $A$. Für jedes $m\in\N_{\geqslant1}$ bezeichnen wir mit $\mathrm{Mag}_m$ die Menge der magischen Quadrate der Ordnung $m$, und wir nennen ein magisches Quadrat der Ordnung $m$ normiert, falls gilt: Jeder Matrixeintrag ist aus der Menge $\N_{\leqslant m^2}\setminus\{0\}$ und kommt genau einmal in der Matrix vor.
    Man zeige:


    http://www.matheplanet.com/default3.html?call=viewtopic.php?topic=69449
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Magisches_Quadrat&oldid=130289634
  11.  

  12. Man gebe einen Algorithmus an, der zu einem Vektor $v\in\R^3\setminus\{(0,0,0)\}$ einen bezüglich des Standardskalarproduktes auf $v$ senkrecht stehenden Vektor $w\in\R^3\setminus\{(0,0,0)\}$ berechnet.
  13.  

  14. Gibt es Ringe $R$, in denen die Gleichung $(a+b)^5 = a^5+b^5$ für alle $a,\,b\in R$ gilt?

    Lösung
  15.  

  16. Man untersuche, für welche $c\in\R$ die Menge \[ U_c := \{(x_1,x_2,x_3) \in \R^3 \mid x_1+x_2+x_3=c\} \] ein Untervektorraum von $\R^3$ ist.
  17.  

    1. Seien $n\in\N_{\geqslant1},\,A\in\Mat_n(\R)$.
      Es gebe eine Konstante $c\in\R$ so, dass für alle $k\in\N_{\geqslant1}$ gilt: Der Betrag jedes Eintrags der Matrix $A^k$ ist höchstens gleich $c$.
      Man zeige, dass dann der Betrag jedes Eigenwerts von $A$ höchstens gleich $1$ ist.

    2. Man bestimme alle reellen Zahlen $a$ so, dass alle Eigenwerte der Matrix \[ \begin{pmatrix} 0 & 2 & 0\\ 2 & 4 & a\\ 0 & 4 & 0 \end{pmatrix} \quad\in\Mat_3(\R) \] reell sind.
  18.  

  19. Man zeige: Im Vektorraum $\R^4$ bilden die Vektoren \[ (0,0,1,1),\ \ (0,1,1,0),\ \ (1,1,0,0),\ \ (1,0,0,1) \] keine Basis, ja nicht einmal ein Erzeugendensystem.
  20.  

  21. Man zeige, dass die durch $a_n:=\dfrac{n\cdot\cos(n)}{n^2+1}$ für alle $n\in\N$ definierte Folge eine Cauchy-Folge ist.
  22.  

  23. Man zeige: Es gibt genau eine Primzahl $p$ derart, dass $3\mspace{3mu}p+1$ eine Quadratzahl ist.

    Lösung
  24.  

  25. Sei $K$ ein Körper, sei $(V,+,\cdot)$ ein $K$-Vektorraum, und seien $U$, $W$ Teilräume von $V$.


    nach Olaf von Grudzinski, Lineare Algebra 2, Sommersemester 2012
  26.  

  27. Man benutze die folgende Version des Quotientenkriteriums

    Sei $\left(\sum\limits_{k=0}^{n}a_k\right)_{n\in\N}$ eine Reihe, und es gebe $n_0\in\N$ mit $a_n\neq0$ für alle $n\geqslant n_0$. Dann gilt:
    Existiert $L:=\displaystyle\lim_{n\to\infty}\abs{\dfrac{a_{n+1}}{a_{n}}}$, und ist $L < 1$, so konvergiert die Reihe $\left(\sum\limits_{k=0}^{n}a_k\right)_{n\in\N}$ absolut.

    (vgl. englische Wikipedia)

    um die folgende Aussage zu zeigen:

    Sei $a:=(a_n)_{n\in\N}$ eine Folge in $\R$. Es gebe $n_0\in\N$ mit $a_n\neq0$ für alle $n\geqslant n_0$. Dann gilt:
    Existiert der Grenzwert $\displaystyle\lim_{n\to\infty}\abs{\dfrac{a_n}{a_{n+1}}}$, so ist er gleich dem Konvergenzradius der Potenzreihe $\ f_a:\R\to\R^{\N},\ \ x\mapsto f_a(x) := \left(\sum\limits_{k=0}^{n}a_kx^k\right)_{n\in\N}$.

    nach Lothar Papula, Mathematik für Ingenieure 1, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft, Braunschweig und Wiesbaden, 4. Auflage 1988, S. 445

  28.  

  29.  

  30.  

  31. Seien $a,m\in\N_{\geqslant1}$. Mit $\varphi(m)$ bezeichnen wir die Anzahl jener zu $m$ teilerfremden natürlichen Zahlen, die größer als $0$ und kleiner als $m$ sind und nennen die so definierte Funktion $\varphi: N_{\geqslant1}\to \N_{\geqslant1}$ die Eulersche $\varphi$-Funktion.
    Man zeige den Satz von Euler: Sind $a$ und $m$ teilerfremd, so gilt $a^{\varphi(m)}\equiv 1 \pmod m$.

    Kenneth Ireland/Michael Rosen, A Classical Introduction to Modern Number Theory, Springer-Verlag, New York, 2nd. ed. 1990, pp. 20, 33.
  32.  

  33. Es seien $(a_n)_{n\in\N}$, $(b_n)_{n\in\N}$ zwei reelle Cauchy-Folgen. Man zeige, dass die durch $d_n := \abs{a_n-b_n}$ für alle $n\in\N$ definierte Folge ebenfalls eine Cauchy-Folge ist.
  34.  

  35. Seien $K$ ein Körper, $n\in\N_{\geqslant 1}$, $A\in\Mat_n(K)$ und $b\in K^n$. Es gelte: Das lineare Gleichungssystem $A\mspace{3mu}x=b$ ist lösbar, aber nicht eindeutig lösbar.
    Man beweise oder widerlege: $A\mspace{3mu}x=b$ hat unendlich viele Lösungen.
  36.  

  37. Wir versehen $\R^2$ mit dem Standardskalarprodukt $\langle\cdot,\cdot\rangle$. Man gebe eine von der Nullabbildung verschiedene lineare Abbildung $\ f:\R^2\to \R^2$ an mit der Eigenschaft $\langle\ f(v),\,v\rangle=0$ für alle $v\in\R^2$.
  38.  

  39. Gibt es Ringe $R$, in denen die Gleichung $\det{(\lambda A)}=\lambda\det(A)$ für alle $n\in\N_{\geqslant 1}$, $A\in\Mat_n(R)$ und $\lambda\in R$ gilt?
  40. Auf der Menge $F:=(\R_{\geqslant0})^{\N}$ definieren wir zwei Relationen $\ll$ und $\lll$ durch \[ f \ll g:\mspace{-5mu}\iff \exists c\in\R_{>0} \mspace{10mu}\exists m\in\N \mspace{10mu}\forall n\in\N_{\geqslant m}\quad f(n) \leqslant c\cdot g(n)\qquad\text{für alle $f,g\in F$},\\[3mm] f \lll g:\mspace{-5mu}\iff \forall c\in\R_{>0} \mspace{10mu}\exists m\in\N \mspace{10mu}\forall n\in\N_{\geqslant m}\quad f(n) \leqslant c\cdot g(n)\qquad\text{für alle $f,g\in F$}. \] Wir schreiben $\ f\in\mathcal O(g)$ für $\ f\ll g$ und $\ f\in\mathcal o(g)$ für $\ f\lll g$. Man zeige:

    1. Sind $\ f,g\in F$ definiert durch $\ f: n\mapsto 2^{n+3}$ und $g: n\mapsto 2^{n}$, so gelten $\ f\in\mathcal O(g)$ und $g\in\mathcal O(f)$.
    2. Die Relation $\ll$ ist reflexiv und transitiv, aber weder symmetrisch noch antisymmetrisch.
    3. Gibt es $n_0\in\N$ so, dass für alle $n\geqslant n_0$ gilt $g(n)\neq0$, und ist die Folge $\left(\dfrac{f(n)}{g(n)}\right)_{n\in\N_{\geqslant n_0}}$ konvergent, so gilt $\ f\in\mathcal O(g)$.
    4. Gibt es $n_0\in\N$ so, dass für alle $n\geqslant n_0$ gilt $g(n)\neq0$, und ist die Folge $\left(\dfrac{f(n)}{g(n)}\right)_{n\in\N_{\geqslant n_0}}$ konvergent mit Grenzwert $0$, so gilt $\ f\in\mathcal o(g)$.

    Barbara Langfeld, Uni Kiel, Mathematik B für Informatikstudierende, Sommersemester 2013, Hausaufgabe 1.2
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Landau-Symbole&oldid=131782795#Definition
    http://www.inf.fu-berlin.de/lehre/SS10/infb/o-notation.pdf
  41.  

    1. Man gebe eine orthogonale Matrix $A\in\Mat_2(\R)$ an, die nicht symmetrisch ist.
    2. Sei $n\in\N_{\geqslant 3}$. Man gebe eine orthogonale Matrix $A\in\Mat_n(\R)$ an, die nicht symmetrisch ist.
    3. Sei $n\in\N_{\geqslant 1}$ und $A\in\Mat_n(\R)$ orthogonal. Man bestimme für jedes $k\in\N_{\geqslant1}$ die Dimension von $\ker\ f_{A^k}$ und die Dimension von $\ f_{A^k}(\R^n)$.
  42.  

  43. Du kommst bei einem Spaziergang an einer Herde Schafe vorbei. Du bist erstaunt über die große Anzahl der Schafe und fragst den Schäfer, wie viele Schafe das seien. Er gibt dir Folgendes als Antwort:
    „Genau weiß ich das nicht, aber es sind auf keinen Fall mehr als sechshundert. Wenn ich die Schafe paarweise aufstelle, dann bleibt immer eines übrig. Genauso, wenn ich sie in Dreierreihen aufstelle. Und bei Vierer-, Fünfer- und Sechserreihen auch. Erst, wenn ich sie in Siebenerreihen aufstelle, bleibt keines übrig.“
    Wie viele Schafe hat der Schäfer?

    http://www.matheboard.de/archive/17373/thread.html
  44.  

  45. Man bestimme eine Basis des Kerns und eine Basis des Bildes der linearen Abbildung $\varphi:\R^4\to\R^5,\ \ \begin{pmatrix}x_1\\x_2\\x_3\\x_4\end{pmatrix}\mapsto \begin{pmatrix}x_1+x_2\\x_2-x_3\\x_1+x_3\\x_3-x_2\\x_1+x_4\end{pmatrix}\quad$.
  46.  

  47. Es sei $K:=\Z_5$. Um nicht in Klammern zu ersticken, schreiben wir $\overline{a}$ anstatt $[a]$ für alle $[a]\in K$.
    Sei\[ A:=\begin{pmatrix} \overline1 & \overline3 & \overline0\\ \overline2 & \overline3 & \overline2\\ \overline4 & \overline1 & \overline4 \end{pmatrix} \quad \in\Mat_3(K). \] Man bestimme die Dimension des Kerns und eine Basis des Bildes von $\ f_A$, also der linearen Abbildung $K^3\to K^3,\ x\mapsto A\mspace{2mu}x$.
  48.  

  49. Sei $q$ eine Primzahlpotenz, und sei $\mathbb F_q$ der Körper mit $q$ Elementen. Man zeige: Das Polynom $X^q-X\in\mathbb F_q[X]$ hat jedes Element $a\in\mathbb F_q$ als Nullstelle, und es gibt kein Polynom kleineren Grades mit dieser Eigenschaft.
  50.  

  51. Man bestimme mit dem Gram-Schmidt-Verfahren eine Orthogonalbasis des von den Vektoren $(3,0,4),\ \ (7,0,1),\ \ (10,4,5)$ erzeugten Teilraums von $\R^3$.

    http://numod.ins.uni-bonn.de/teaching/ws11/ingmath3/u07L.pdf
  52.  

  53. Seien $m,\ n\in\N_{\geqslant 1}$, und sei $A\in\Mat_{m,n}(\R)$. Man zeige: Die Matrix $A\cdot A^T$ ist symmetrisch.
  54.  

  55. Seien $a,\ b,\ c,\ d\in\C$ derart, dass die Matrix \[ A:=\begin{pmatrix} a & b \\ c & d \end{pmatrix} \in\Mat_2(\C) \] diagonalisierbar ist.
    Anhand des charakteristischen Polynoms von $A$ zeige man:


    Hinweis: Man ordne die Monome im charakteristischen Polynom nach fallenden Potenzen von $X$ und erinnere sich an Lösungsverfahren für quadratische Gleichungen.
  56.  

  57. Sei $K$ ein Körper, sei $V$ ein $K$-Vektorraum, und seien $U_1$ und $U_2$ zwei $K$-Untervektorräme von $V$. Man zeige, dass $U_1\cup U_2$ genau dann ein Untervektorraum von $V$ ist, wenn $U_1\subseteq U_2$ oder $U_2\subseteq U_1$ gilt.
  58.  

  59. Seien $\alpha,\,\beta\in\R$, und es gelte $\abs{\{1,\,\alpha,\,\beta\}} = 3$. Man zeige: Im Vektorraum $\R^\R$ ist das Tupel $\left(\exp(\cdot),\,\exp(\alpha\mspace{3mu}\cdot),\,\exp(\beta\mspace{3mu}\cdot)\right)$ linear unabhängig.

    Volker Wrobel, Uni Kiel, Mathematik für Physiker II, Sommersemester 2012
  60.  

  61. Ist $R$ ein kommutativer Ring mit Eins und $n\in\N_{\geqslant 1}$, so nennen wir eine Matrix $A\in\Mat_n(R)$ schiefsymmetrisch, falls gilt $A^T=-A$.
    Man zeige:

    1. Jede quadratische reelle Matrix lässt sich als Summe einer symmetrischen und einer schiefsymmetrischen Matrix schreiben.
    2. Ist $R$ ein Körper, so bilden die schiefsymmetrischen Matrizen einen $\R$-Vektorraum. Man bestimme außerdem seine Dimension.
    3. Gilt $1+1\neq0$ in $R$, ist $n$ ungerade und $A\in\Mat_n(R)$ schiefsymmetrisch, so ist $\det A = 0$.

    nach einer alten Klausuraufgabe von Frieder Knüppel, Uni Kiel
  62.  

  63. Man pseudoinvertiere die Matrix \[ A:=\begin{pmatrix} 2 & -1 & 3\\ 7 & 3 & 10 \end{pmatrix}\in\Mat_{2,\,3}(\R) \] von rechts, d.h. man gebe eine Matrix $B\in\Mat_{3,\,2}(\R)$ so an, dass $A\mspace{3mu}B=I_2$ gilt.
  64.  

  65. Man widerlege: Eine reelle $(n\times n)$-Matrix ist genau dann diagonalisierbar, wenn sie genau $n$ verschiedene (möglicherweise komplexe) Eigenwerte hat.
  66.  

  67. Sei $n\in\N_{\geqslant 1}$, und sei $p = \sum\limits_{i=0}^{n}a_iX^i \in\R[X]$ ein Polynom mit ganzzahligen Koeffizienten, das eine ganzzahlige Nullstelle $s$ besitzt. Man zeige: $s$ ist ein Teiler von $a_0$.
  68.  

  69. Man bestimme alle Lösungen $(x,y,z)\in\R^3$ des linearen Gleichungssystems \[ \begin{array}{cccccccccc} &2\mspace{3mu}z&+&4\mspace{3mu}y&+&2\mspace{3mu}x &=& -12\\ \land&7\mspace{3mu}z&+&12\mspace{3mu}y&+&2\mspace{3mu}x &=& -5\\ \land&6\mspace{3mu}z&+&10\mspace{3mu}y&+&x&=&1&\quad. \end{array} \]
    nach Richard Weidmann, Uni Kiel, Lineare Algebra 1, WS 2012/13, Serie 1, Aufgabe 3
  70.  

  71.  

  72. Man zeige, dass für alle $n\in\N_{>0}$ gilt \[ \left(1+\frac{1}{n}\right)^n \leqslant \sum\limits_{k=0}^{n}\frac{1}{k!}\quad. \] http://www.matheplanet.com/matheplanet/nuke/html/viewtopic.php?topic=187474

    Lösung
  73.  

  74. Man entscheide, ob die Reihe $\sum\limits_{n=1}^{\infty}\dfrac{n+4}{n^2-3\mspace{3mu}n+1}$ konvergiert.
  75.  

  76. Man zeige, dass auf dem Vektorraum $\R[X]_{\leqslant 3}$ der Polynome mit reellen Koeffizienten vom Grad höchstens 3 durch \[ \Phi(f,g) := f(1)\cdot g(1) - f(0)\cdot g(0) \qquad \text{für alle $f,g\in\R[X]_{\leqslant 3}$} \] eine bilineare Abbildung $\Phi\colon\R[X]_{\leqslant 3}\to\R$ gegeben ist.

    http://www.matheplanet.com/matheplanet/nuke/html/viewtopic.php?topic=186331
  77.  

  78. Mittels elementarer Zeilenumformungen bestimme man für jedes $r\in\Q$ den Rang der zu $\Mat_3(\Q)$ gehörenden Matrix \[ A_r := \begin{pmatrix} 1 & 1-r & 1\\ 2 & 1-r & 2\\ -1 & 2-2r & -3-2r \end{pmatrix}\quad, \] kläre, unter welchen Voraussetzungen an $r$ sie in $\Mat_3(\Q)$ invertierbar ist, und berechne gegebenenfalls ihre Inverse.

    Olaf von Grudzinksi, Klausur zu Lineare Algebra II, 12.7.2012
  79.  

    1. Sei $R$ ein kommutativer Ring mit Eins, sei $n\in\N_{\geqslant 1}$, und seien $A,\,B$ zwei $(n\times n)$-Matrizen über $R$. Gilt dann stets $\det(AB)=\det(BA)$?
    2. Man berechne die Determinante der Matrix \[ \left(\begin{array}{rrrrrrrrrrrrr} -11 & 8 & -1 & -11 & 4 & 17 & -10 & -16 & 7 & 13\\ -15 & -2 & 0 & 3 & -5 & 8 & -15 & 12 & 15 & -1\\ -9 & 7 & -1 & -10 & -17 & 9 & 11 & -12 & 11 & 11\\ -7 & 1 & -9 & 0 & 15 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0\\ -14 & 4 & 6 & -12 & 7 & -11 & 6 & 13 & -13 & 14\\ -16 & -3 & -11 & 18 & 13 & 13 & -1 & 5 & -3 & -15\\ -9 & 14 & -15 & 2 & -16 & 11 & 15 & -9 & 8 & -1\\ -13 & 15 & -4 & -16 & -9 & 3 & 18 & 8 & 10 & -12\\ 0 & 12 & -10 & 9 & 9 & 10 & -16 & 1 & -6 & -9\\ -11 & 11 & -7 & 5 & -7 & 0 & 14 & 7 & 3 & -15\\ \end{array}\right)\quad\in\Mat_{10}(\R). \] Jetzt stimmt die Matrix auch... sorry nochmal...
      Der Entwicklungssatz von Laplace bietet sich nicht an, genausowenig die Leibnizformel. Stattdessen wird es sich als hilfreich erweisen, die Zeilensummen zu betrachten und das Gauß-Verfahren im Geiste durchzuspielen.

      Matrix erzeugt mit diesem Skript. Anhand des Aussehens des Quellcodes überzeugt man sich schnell, dass er von mir stammt ;)
  80.  

  81. Man beweise oder widerlege:

  82.  

  83. Man berechne die Eigenwerte und die Eigenräume der folgenden komplexen $(7\times7)$-Matrix:
    \[ \begin{pmatrix} 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 & 0 \\ \end{pmatrix} \] Man untersuche außerdem, ob die Matrix diagonalisierbar ist.
  84.  

  85. Man entscheide, ob die durch \[ a_n := 1+\frac{1}{1+\frac{1}{1+n}}\quad\text{für alle $n\in \N$}\qquad\text{und}\\[10mm] b_n := \frac{(n+1)^3+(n-1)^3}{(n+1)^3-(n-1)^3}\quad\text{für alle $n\in \N$}\\ \] definierten Folgen konvergieren, und gebe im Fall der Konvergenz den Grenzwert an.
  86.  

  87.  

  88. Man gebe ein $a\in\N_{\leqslant108}$ so an, dass $a^2\equiv 3\pmod{109}$ gilt.
    Hinweise:

  89.  

  90. Man zeige: Die Menge $\Z(\sqrt3) := \{x+y\mspace{3mu}\sqrt3 \mid x,y\in \Z\}\subseteq\R$ ist kein Teilkörper von $\R$. Man gebe dazu ein Element aus $\Z(\sqrt3)\setminus\{0\}$ an, das kein multiplikatives Inverses besitzt.
  91.  

  92. Nachdem man die Existenz nachgewiesen hat, berechne man das multiplikative Inverse

  93.  

    1. Es sei $g$ diejenige Gerade des $\R^2$, die durch den Punkt $(4,\,3)$ geht und Steigung $2$ hat. Ist $g$ ein Teilraum des $\R^2$?
    2. Seien $K$ ein Körper und $V$ ein $K$-Vektorraum. Seien $a,\,b\in V$.
      Wenn $\{a,\,b\}$ eine linear unabhängige Menge in $V$ ist, ist dann auch die Menge $\{a+b,\,a-b\}$ linear unabhängig in $V$?
    3. Um nicht in Klammern zu ersticken, schreiben wir $\overline1$ anstatt $[1]$ und $\overline0$ anstatt $[0]$.
      Bilden die Vektoren $a:=(\overline1,\overline1,\overline1),\ \ b:=(\overline1,\overline1,\overline0),\ \ c:=(\overline1,\overline0,\overline1)\ \ \in \Z_2^3$ eine Basis des $\Z_2^3$? Lässt sich $v:=(\overline1,\overline0,\overline0)$ als Linearkombination dieser Vektoren schreiben?
    4. Bildet die Menge $\{(1,3,0),(-2,1,0),(-1,5,0)\}$ eine Basis des $\R^3$?
    5. Sei $K$ ein Körper, sei $V$ ein $K$-Vektorraum, und sei $U$ eine endliche Teilmenge von $V$ mit $\abs U\geqslant2$.
      Man zeige: Die Menge $U$ ist genau dann linear abhängig, wenn es einen Vektor $u\in U$ gibt, der sich als Linearkombination der Vektoren aus $U\setminus\{u\}$ schreiben lässt.

      nach Albrecht Beutelspacher, Lineare Algebra, Vieweg+Teubner, Wiesbaden, 7.(?) Auflage 2008.
    6. Sei $K$ ein Körper, sei $V$ ein $K$-Vektorraum, und seien $U$ und $W$ Teilräme von $V$. Man zeige:

      • $U+W := \{u+w \mid u\in U,\ w\in W\}$ ist ein Teilraum von $V$.
      • Im Allgemeinen ist $U\cup W$ kein Teilraum von $V$.
  94.  

  95. Es sei $M:=\R\setminus\{-1\}$.

  96.  

  97. Um nicht in Klammern zu ersticken, schreiben wir $\overline1$ anstatt $[1]$ und $\overline0$ anstatt $[0]$.
    Sei $p$ eine Primzahl. Man zeige: Das Produkt aller Elemente der Gruppe $\left(\Z_p\setminus\{\overline0\},\ \cdot,\ \overline1\right)$ ist $\overline{-1}$.
  98.  

  99. Es seien zwei gleiche Trinkgläser gegeben. Beide seien zur Hälfte gefüllt — eines mit Limo, das andere mit Cola. Man gibt einen Löffel Limo in das Colaglas, rührt um und gibt einen Löffel zurück aus der Mischung in das Limoglas.

    Welche Aussagen gelten dann?


    nach Tom Werneck, Denkspielereien, Heyne, München, 2. Auflage 1979
  100.  

  101. Man beweise oder widerlege: Die durch \[ \forall\mspace{2mu} x,y\in\mathbb Z\qquad x\mspace{3mu}R\mspace{2mu}y\mspace{6mu} :\mspace{-5mu}\iff 7\mspace{2mu}\mid\mspace{2mu} 2\mspace{3mu}x+5\mspace{3mu}y \] definierte Relation $R\subseteq \Z\times\Z$ ist eine Äquivalenzrelation.

    Lösung
  102.  

  103. Sei $K$ ein Körper, und seien $V$ und $W$ zwei $K$-Vektorräume.

    Folgt dann aus $\dim_K V=\dim_K W$ stets $V=W$?
  104.  

  105. Man berechne die Eigenwerte und die Eigenräume der folgenden Matrix. \[ \begin{pmatrix} 3 & 2 & 2\\ 2 & 3 & 2\\ 2 & 2 & 3 \end{pmatrix} \quad\in\Mat_3(\R). \]
  106.  

  107. Sei $(G,\,\ast,\,e)$ eine Gruppe. Man zeige:

    • Ist die Abbildung $G\to G$, $a\mapsto a\ast a$, ein Homomorphismus, so ist $G$ abelsch.
    • Gilt $a\ast a=e$ für alle $a\in G$, so ist $G$ abelsch.
    • Ist $G$ zyklisch, so ist $G$ abelsch.
    • Ist $G$ endlich und $\abs G$ ungerade und gilt $a\ast b\ast a\ast b=b\ast a\ast b\ast a$ für alle $a,b\in G$, so ist $G$ abelsch.

    Man untersuche zudem die Umkehrungen der vier Aussagen.


    Lösung
  108.  

  109. Sei $K$ ein Körper, sei $n\in\N_{>1}$ und sei $V$ ein $n$-dimensionaler $K$-Vektorraum. Seien $U_0, U_1,\ldots,U_n$ Teilräume von $V$ derart, dass für alle $j\in\{1,\ldots,n\}$ gilt: $U_{j-1}$ ist ein echter Teilraum von $U_j$. Man zeige, dass dann gilt: $\dim_K U_j = j$ für alle $j\in\{1,\ldots,n\}$.

    Olaf von Grudzinksi, Klausur zu Lineare Algebra II, 12.7.2012
  110.  

  111. Sei $\alpha\in\R$.


    Thure Dührsen, Tutorium zu Mathematik C für Informatikstudierende 2014
  112.  

  113.  

  114. Man bestimme die Dimension des von den Vektoren \[ \begin{array}{ll} v_1 := (1,2,-2,-7,1)\quad, & v_2 := (1,2,0,-1,2)\quad,\\ v_3 := (2,4,-1,-5,0)\quad, & v_4 := (1,2,1,2,1) \end{array} \] aufgespannten Teilraums von $\R^5$.

    Olaf von Grudzinksi, Klausur zu Lineare Algebra II, 12.7.2012
  115.  

    1. Seien $a,\,b,\,c\in\Z$, und es gelte $\mathrm{ggT}(a,\,b)=c$. Man zeige: $c^2 \mid a\cdot b$.
    2. Für jedes $k\in\N_{\geqslant1}$ zeige man: Die Zahlen $k$ und $k+1$ sind teilerfremd.
    3. Sei $n\in\N_{>1}$. Man gebe $n$ aufeinanderfolgende natürliche Zahlen an, von denen keine prim ist.
    4. Man zeige: Ist $p$ eine Primzahl größer als $3$, so ist $p^2-1$ durch $24$ teilbar.
      Hinweis: $p=(6\mspace{2mu}k\pm1)^2$ für ein passendes $k\in\N$.
    5. Sei $z$ eine im Dezimalsystem mehrstellige ganze Zahl. Man bilde aus $z$ die Zahl $z'\in\Z$, indem man die Einerstelle von $z$ streiche und von der verbleibenden Zahl das Doppelte der gestrichenen Ziffer subtrahiere.
      Man zeige: Ist $z'$ durch $7$ teilbar, so auch $z$. Man entwickle daraus einen Algorithmus, mit dem man die Teilbarkeit einer ganzen Zahl $n\neq0$ durch $7$ in $\mathcal O(\log(\abs n))$ Schritten prüfen kann.
    6. Man zeige mit Hilfe des kleinen Fermatschen Satzes: Die Zahlen $5^{98}+3$ und $5^{99}+1$ sind beide durch $14$ teilbar.
      Lösung
    7. Man berechne den Rest, der bei der Division von $2015^{2013\mspace{2mu}\cdot\mspace{2mu} 2011}$ durch $2014$ bleibt.
    8. Man zeige: Für jedes $n\in\N$ ist $n^3-n$ durch $6$ teilbar.
    9. Man zeige mithilfe einer endlichen geometrischen Reihe, dass für alle $k,\,n\in\N_{>1}$ gilt: \[ k \mid n \implies 2^k-1 \mid 2^n-1\quad. \]
    10. Man zeige, dass für alle natürlichen Zahlen $a>2$ und $n>0$ gilt: \[ \text{Ist $a^n+1$ eine Primzahl, so ist $a$ gerade und $n$ ist eine Zweierpotenz.} \] Godfrey Harold Hardy, Edward Maitland Wright: An Introduction to the Theory of Numbers, 5th edition, Oxford Science Publications, 1979, p.15, Theorem 17
    11. Es sei $M$ die Menge aller sechsstelligen natürlichen Zahlen, in denen jede der Ziffern $0,1,2,3,4,5$ genau einmal vorkommt.
      Man gebe alle Primzahlen an, die in $M$ liegen.
  116.  

  117. Man zeige, dass die Folge $(a_n)_{n\in\N_{\geqslant1}}$, definiert durch \[ a_{n}:= \begin{cases} 1 & , \quad n = 1\\ \sqrt{\vphantom{1+a_n^2}1+a_{n-1}}& , \quad n > 1 \end{cases} \quad \text{für alle $n\in\N_{\geqslant1}$}\quad, \] konvergiert und gebe ihren Grenzwert an.

    http://www.matheplanet.com/matheplanet/nuke/html/viewtopic.php?topic=184903&post_id=1363796

    Lösung
  118.  

  119. Man berechne die Determinante der Matrix \[ \begin{pmatrix} 1 & 2 & -1 & 3 & 4\\ 1 & 2 & 0 & 0 & 0\\ 0 & 4 & 5 & 1 & 3\\ 4 & 3 & 0 & 0 & 0\\ 9 & 8 & 4 & 2 & 1 \end{pmatrix} \quad\in\Mat_5(\R) \quad. \]
    Olaf von Grudzinksi, Klausur zu Lineare Algebra II, 12.7.2012
  120.  

  121. Es sei $(G,\, \cdot)$ eine Halbgruppe mit den Eigenschaften:

    1. Es gibt ein $e\in G$ so, dass für alle $a\in G$ gilt: $e\cdot a=a$, d.h. $e$ ist linksneutrales Element.
    2. Zu jedem $a\in G$ existiert ein $b\in G$ mit $b\cdot a=e$, d.h. $a$ ist von links invertierbar.

    Man zeige, dass $G$ eine Gruppe ist.

    Christian Karpfinger, Kurt Meyberg, „Algebra“, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2. Auflage 2010, S. 18.
  122.  

    1. Sei $M$ eine nichtleere Menge, und seien $\alpha,\,\beta\colon M\to M$ derart gegeben, dass $\beta\circ\alpha=\id_M$ gilt. Ist dann $\alpha$ stets eine Permutation?

      Frieder Knüppel, Uni Kiel, Lineare Algebra 1, Wintersemester 2010/11, Serie 1, Aufgabe 7
    2. Sei $n\in\N_{>1}$. Sei $M:=\N_{\leqslant 2\mspace{2mu}n}\setminus\{0\}$, und sei $U$ eine aus genau $n+1$ Elementen bestehende Teilmenge von $M$. Man zeige: Es gibt ein Paar $(a,b)\in U\times U$ mit $\mathrm{ggT}(a,b)=1$.
  123.  

  124. Man zeige: Im Polynomring $K[X]$ über einem Körper $K$ sind die Einheiten genau die Polynome vom Grad 0.
  125.  

    1. Man zeige: $\{5\mspace{2mu}k+7\mspace{2mu}l \mid k,\,l\in\Z\} = \Z$.

      Olaf von Grudzinski/Rudolf Schnabel: „Mathematische Grundlagen“, Mathematisches Seminar der Universität Kiel, 2., überarbeitete Auflage, Wintersemester 2011/2012, S. 30.
    2. Man zeige: Die Gleichung $3\mspace{2mu}x+6\mspace{2mu}y=14$ hat keine Lösungen, bei denen $x$ und $y$ ganze Zahlen sind.
  126.  

  127. Sind $R$ und $S$ Ringe, so heißt eine Abbildung $\varphi\colon R\to S$ ein Ringhomomorphismus, falls für alle $a,\,b\in R$ gilt:\[ \varphi(a+b) = \varphi(a)+\varphi(b) \quad \text{und} \\ \varphi(a\cdot b) = \varphi(a)\cdot\varphi(b)\quad. \] Man zeige: Sind $K$ und $L$ Körper und ist $\varphi\colon K\to L$ ein nichtinjektiver Ringhomomorphismus, so ist $\varphi$ die Nullabbildung.
  128.  

  129. Man zeige: Für alle $a,\,b\in\R$ hat die Gleichung $a+x=b$ genau eine Lösung $x\in\R$. Man verwende im Beweis nur die folgenden vier Axiome für die Addition in $\R$

    1. Für alle $x,\,y,\,z\in\R$ gilt $(x+y)+z=x+(y+z)$.
    2. Für alle $x,\,y\in\R$ gilt $x+y=y+x$.
    3. Es gibt eine Zahl $0\in\R$ so, dass $x+0=x$ für alle $x\in\R$ gilt.
    4. Zu jedem $x\in\R$ existiert eine Zahl $-x\in\R$ so, dass $x+(-x)=0$ gilt.

    sowie die Setzung $ x-y := x+(-y) \quad\text{für alle $x, y\in \R$} $
    und benutze in jedem Beweisschritt genau eine(s) davon. Man zeige Existenz und Eindeutigkeit getrennt voneinander und bemühe sich, in beiden Teilen zusammen mit zwölf Schritten auszukommen.

    nach Otto Forster, „Analysis 1“, Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden, 10. Auflage 2011, S. 13.
  130.  

  131. Man zeige mit Hilfe der Vektorrechnung:
    Im schiefwinkligen Dreieck (Bezeichnungen siehe Bild) gilt
    $c^2 = a^2+b^2-2\cdot a\cdot b\cdot\cos(\gamma)$.  
    Dreieck mit den üblichen Bezeichnungen
    Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6f/Dreieck-umkreis.svg/250px-Dreieck-umkreis.svg.png
  132.  

  133. Sei $n\in\N_{\geqslant1}$, und seien $A,\,B\in\Mat_{n}(\R)$. Man zeige: $(A+B)^2 = A^2+A\cdot B+B\cdot A+B^2$.
  134.  

  135. Man zeige die Aussage \[ \text{Sind $a,\,b,\,c$ reelle Zahlen mit $a+b+c=1$, so gilt $a^2+b^2+c^2\geqslant \frac13$}\quad. \] auf zweierlei Weise: erstens durch Ausmultiplizieren der linken Seite der Ungleichung \[ \left(a-\frac{1}{3}\right)^2 + \left(b-\frac{1}{3}\right)^2 + \left(c-\frac{1}{3}\right)^2\geqslant0\quad, \] deren Gültigkeit natürlich zu begründen ist; zweitens unter Rückgriff auf die Cauchy-Schwarzsche Ungleichung.

    http://www.matheplanet.com/matheplanet/nuke/html/viewtopic.php?topic=169366

    Lösung
  136.  


Zu vielen der hier versammelten Aufgaben gibt es Quellen, die ich aber vorerst nicht angebe, um den Lerneffekt nicht zu schmälern.

Last modified: Fri Oct 10 18:03:26 CEST 2014